Applikationslabore (EFRE)
Applikationslabor III/V-Komponenten für Aerospace
Die Luft- und Raumfahrt gewinnt zunehmend an Bedeutung für Wirtschaft, Wissenschaft und Sicherheit. Sie treibt Innovationen in Schlüsseltechnologien wie Elektronik, Photonik und Quantentechnologien voran. Das Projekt „Applikationslabor III/V-Komponenten für Aerospace“ zielt darauf ab, die Forschungsaktivitäten am FBH systematisch für die Luft- und Raumfahrt nutzbar zu machen. Es wird vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) mit 3 Millionen Euro gefördert und hat eine Laufzeit von drei Jahren (Oktober 2024 bis Juni 2027).
Das FBH verfügt über einzigartige Kompetenzen im Bereich der III/V-Halbleiter und den zugehörigen Technologien in Höchstfrequenztechnik, Photonik und Quantenphysik. Diese Fähigkeiten haben bereits zu Beteiligungen an Projekten in den Bereichen Satellitennavigation, Kommunikation und Weltraumforschung geführt. Beispiele hierfür sind Diodenlaser-Pumpmodule für Laserkommunikationsterminals auf Satelliten sowie gepulste Pumpmodule für ein LIDAR-System zur Methanerkennung in der Atmosphäre. Mit der Entwicklung ultra-schmalbandiger Lasermodule hat das FBH zudem bahnbrechende Experimente zur Quantensensorik und die erste Demonstration optischer Atomuhren auf Höhenforschungsraketen ermöglicht.
Das Applikationslabor für III/V-Komponenten soll die technischen und personellen Ressourcen des FBH stärken und die regionale Wirtschaft durch die enge Zusammenarbeit mit lokalen Unternehmen fördern. Dafür wird die technische Infrastruktur des FBH um spezielles Equipment erweitert, um den hohen Anforderungen an Präzision, Qualität und Produktsicherheit in der Luft- und Raumfahrt gerecht zu werden.
Zielgruppe des Vorhabens sind Unternehmen und Institutionen in der Luft- und Raumfahrt sowie deren Zulieferer. Es trägt dazu bei, technologisches Potenzial in konkrete Projekte zu überführen und die Wertschöpfung in der Region zu steigern.
Applikationslabor III/V-Komponenten für Lasertechnik und Elektronik
Seit vielen Jahren transferiert das FBH seine Forschungsresultate erfolgreich an Unternehmen der Wirtschaft, insbesondere in Berlin und Brandenburg. Auf diese Weise hat das Institut eine umfassende Kompetenz in diesem Bereich etabliert. Im Rahmen des Applikationslabors „III/V-Komponenten für Lasertechnik und Elektronik“ wurde der Reifegrad der verfügbaren Technologien erhöht und damit das Leistungsspektrum des FBH noch stärker in Richtung der industriellen Anwendung entwickelt. Von Oktober 2017 bis 2022 flossen insgesamt 5,8 Millionen Euro Fördermittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) an das FBH.
Das Projekt umfasste sowohl Investitionen zum Ausbau der technologischen Infrastruktur als auch Halbleiter-Technologie-Runs, um die Anlagen einzufahren und die Stabilität der Prozesse zu erhöhen. Zum einen wurde die Epitaxie-Basis mit einem Multi-Wafer-Reaktor für GaAs-Laserdioden und der zugehörigen Analysetechnik erweitert. Zum anderen Halbleiterprozesse für GaAs-Laser sowie für die GaN- und InP-Elektronik weiterentwickelt. Hinzu kam der Ausbau der Aufbau- und Verbindungstechnik für Laserdioden und Elektronik-Chips. Außerdem ging es um die Digitalisierung des Reinraums. Dazu wurden die Prozesssteuerung und Datenerfassung auf eine elektronische Version umgestellt.
Ausbau des Applikationslabors III/V-Komponenten für Lasertechnik und Elektronik – Reinraumumbau
Mit der Einrichtung des Applikationslabors baut das FBH seine technologische Basis stark aus. Es nutzt dafür auch einen bestehenden Reinraum in direkter Nähe zum FBH. Mithilfe des Vorhabens "Ausbau des Applikationslabors III-V-Komponenten für Lasertechnik und Elektronik-Reinraumumbau", das aus weiteren Fördermitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) in Höhe von 4,47 Millionen Euro für einen Zeitraum von Oktober 2018 bis September 2022 finanziert wurde, konnten umfangreiche Auf- und Nachrüstungen sowie gerätebezogene Installationen vorgenommen werden. Damit wurden die technischen Anlagen im neuen Reinraum qualitativ auf das notwendige Level gebracht und der Ausbau des Applikationslabors gewährleistet.