Digitalisierung von Prozessen am FBH
Digitalisierung und das Internet der Dinge (Internet of Things – IoT) revolutionieren derzeit weltweit die Prozesse in Produktionshallen und Laboren. Nach dem Leitbild des Lab 4.0 hat das FBH seine Produktionsprozesse in ein einheitliches Softwaresystem (Manufacturing Execution System – MES) überführt. Prozessdaten werden damit zentral erfasst und mit ihren Metadaten verknüpft. Dadurch können wir Prozesse digital steuern und ihre Daten beliebig zuordnen, filtern und auswerten.
Für unsere Kunden bedeutet dies: Pilotserien und Einzelprodukte in bisher unerreichter Effizienz und Qualität, digital dokumentiert vom Anfang bis zum Ende.
Das FBH nutzt eine kommerzielle MES-Software und hat diese auf die Erfordernisse einer anwendungsorientierten Forschungseinrichtung angepasst: Damit lassen sich nun etablierte Fertigungsabläufe ebenso wie stark variable, von Testserien geprägte Forschungs- und Entwicklungsarbeiten abbilden. Auf diese Weise sichern wir die Qualität und erhalten uns die nötige Flexibilität. Das FBH baut damit seine Stärken in der Forschung und Herstellung von elektronischen und optischen Bauelementen bis hin zur Fertigung von Pilotserien weiter aus.
Digital erfasste Abläufe ermöglichen die statistische Auswertung von Prozess-, Mess- und Anlagendaten – um etwa Prozesstoleranzen zu ermitteln – und verbessern die Voraussetzungen, Forschungsergebnisse in industrietaugliche Fertigungstechnologien zu transferieren.
Umfassendes Digitalisierungskonzept mit drei Schwerpunkten
- Ein modernes, zukunftsfähiges Produktionsleitsystems (MES) mit umfänglichen Funktionalitäten zur Dokumentation von Produktionsprozessen, zum Datenexport und zur Datenauswertung bis hin zum Machine Learning.
- Mensch-Maschine-Schnittstellen in Form von Terminals sowie neuen Eingabegeräten wie Barcode-Scannern, um den Steuerungsaufwand zu minimieren. Perspektivisch sind Augmented-Reality-Lösungen geplant.
- Erschließen von Anlagendaten über Maschinen-Schnittstellen auf Basis von standardisierten Softwareprotokollen sowie durch Einbinden von älteren Maschinen mittels ad-hoc IOT-Devices – um Daten älterer Anlagen ohne digitale Schnittstelle zu erfassen, wurde am FBH iSensU speziell entwickelt.
Gleichzeitig bündelt das FBH seine Aktivitäten im Rahmen der Forschungsfabrik Mikroelektronik Deutschland (FMD) mit denen von 12 weiteren Forschungsinstituten. Die FMD ist die größte standortübergreifende F&E-Kooperation im Bereich der Mikro- und Nanoelektronik in Europa.